Noch ein bisschen die Beine vertreten

1. Mai, der Hubschrauber kreist, Facebook berichtet im Minutentakt über Demo-News. Ob das hier eigentlich so wie in Hamburg ist an diesem Feiertag? Die News von „S-Bahn in Brand“ macht die Netzwerk-Runde und im „Humboldt“ erzählt jemand was von gefundenem Sprengstoff. Ist das noch demonstrieren für die gute „Nazifrei-Rostock“-Sache?

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Das „kleine gallische Dorf“ macht mobil

Die MS Warnemünde am Alten Strom, 19 Uhr – die Interessengemeinschaft Alter Fährhafen hatte geladen. Von wegen „still ruht die Ostsee“ mitten in der Woche. 220 Einheimische und Sympathisanten waren ihrem Ruf gefolgt. Volle Hütte!

So sieht das also aus, wenn sich Meinungen für eine Sache finden. Das Bürgertreffen mit dem Thema „Bebauung der Warnemünder Mittelmole“ war für mich wie eine „Lehrstunde des organisierten Protests“. Heiko Schulz, Sprachrohr der IG, stellte noch mal den Stand der Dinge vor: wie war was gelaufen und was wollen wir? Die Gesamtzusammenhänge wurden mir erst da noch einmal so richtig klar. Ihre Zielsetzung bringt der heutige Artikel in der OZ direkt auf den Punkt: „Der kleinste gemeinsame Nenner: die Stadtplaner an die Grundsätze erinnern, mit denen der städtebauliche Wettbewerb zur Bebauung der Mittelmole Ende 2011 ausgeschrieben worden war. Die Maximalforderung: die Wohnbebauung auf der Mittelmole ganz verhindern.“

Viele alteingesessene Warnemünder meldeten sich zu Wort – größtenteils um Zustimmung zu bekunden, aber auch konkret über das „Wie“ zu sprechen. „Wie“ müssen wir es angehen, um mit unserer Meinung und der Conexeum-Idee Erfolg zu haben? Ortsbeirat, Gewerbeverein, ein ortsansässiger Architekt, ein Mitglied der Rostocker Bürgerschaft – so viel geballtes Wissen über die labyrinthartigen Wege der Stadtverwaltung fühlte sich fast wie Politikunterricht an. Puh, ich weiß schon, warum ich Kultur- und keine Politikwissenschaftlerin bin. Aber es fielen auch Schlagworte „Petition“, „Demos vor dem Rathaus“ oder „Infostände“. Na da kann ich als Ex-Hamburgerin doch was mit anfangen…

Man war sich im Grunde schnell einig, dass man sich einig war und mit seiner Meinung nicht allein. Um es mit Heiko Schulzes Worten zu sagen: „Das, liebe Leute, ist erst der Anfang!“ Klar: Der Weg ist und wird steinig, aber wer nicht kämpft, der nicht gewinnt. Und an diesem Abend fanden sich einige wertvolle Mitstreiter, die noch mal ordentlich „Butter bei die Fische beigeben“ können, wenn es schon am Montag, den 14.04. heißt: „Die Stadt stellt den Funktionsplan zur Bebauung der Mittelmole vor.“ 18 Uhr im Technologiezentrum Warnemünde. Da simma dabei!

Fotos: Interessengemeinschaft Alter Fährhafen

Ach SO war Warnemünde auch, stimmt ja!

Ja klar, Warnemünde hatte immer den weiten Strand, das Neptun-Hotel, die Broilerbar, den Alten Strom… Inzwischen schon fast „immer das Gleiche“, wenn auch wunderschön. Aber was mich immer interessiert, ist die zweite Reihe hinter der Promenade mit hoffentlich vielen zu entdeckenden Details. Am vergangenen, wenn auch wettertechnisch ungemütlichen Freitagnachmittag war mal Zeit für kleine Häuser mit Großmüttern, die hinter ihren Gardinen hervorlächeln, ihre Einkäufe in die Veranda bringen, blumenbeschmückte Fahrräder und Schreibmaschinen auf dem Weg.

Die „Hafencity“ nun in Warnemünde?

Wenn es ein Thema gibt, das vielen Großstädtern bekannt vorkommt, so ist dies wohl das Thema „Stadtbaupolitik“. Große Investoren kommen, haben Geld und wollen alte Bauten ihrer kulturellen Stadtteilfunktion berauben und meist große, graue, teure Wohnklötzer hinsetzen. In Hamburg war ich wohl immer zu wenig in den Details, um alles rund um das „Gängeviertel“ oder die „Rote Flora“ zu verstehen. Hier ist das jetzt zum ersten Mal etwas anders. Weiterlesen

Alles auf Anfang!

Neues Jahr – neues Glück! Das stimmte wohl noch nie so wie 2014. Nach 8 Jahren Hamburger Perle heißt es seit einer Woche offiziell „Ich bin ein Rostocker“. 47qm in Bahrenfeld tausche ich gegen 47qm KTV. Nachdem als alte „Meck-Pommeranze“ Rote Flora, das Ottenser Mercado, Bernsteinbar oder auch mein heiß geliebter Handballverein leider doch nicht das Potenzial für ein langfristiges „Heimatgefühl“ hatten, hoffe ich bei Rostock auf genau das. Ab jetzt alles auf Anfang. Dann mal immer her mit dem „Kulturschock“.